Anna Anisimova lebt in der Nähe des Baikalsees und wird Sandfee genannt. Doch sie sieht nicht nur aus wie eine Fee, sondern zaubert auch wie eine. Mit ihrem Feenstaub aus Sand lässt sie faszinierend lebendig Bilder und Portraits entstehen.
Während ihrer Zeit an der Kunsthochschule in ihrem Heimatland Ukraine folgte sie mit großem Interesse die Sendung „Ukraine Got‘s Talent“ an, bei der ein Mädchen berührende Geschichten mit Sand zeichnete. Für Anna war das wie pure Magie, die sie noch lange verfolgen sollte.
Als 2014 in Kiew der Bürgerkrieg ausbrach, floh sie nach Sibirien. Allein und völlig verloren sah sie eines Tages eine Anzeige für einen Sandkünstler und erinnerte sich an das Mädchen im Fernsehen. Mit einer Glasplatte, einer Lampe und einem Päckchen Grieß malte sie die ganze Nacht hindurch, ging am Morgen direkt ins Studio und wurde engagiert.
Mittlerweile ist sie eine gefragte Sandkünstlerin, tritt regelmäßig auf und unterrichtet junge Talente. Sie schafft es, mit tausenden kleinen Körnern berührende Geschichten zu erzählen, Bilder zu malen, die nur in der Erinnerung bestehen, da sie wie der wandernde Sand einer Düne schon während der Entstehung wieder vergehen.